Mindestlohnbetrug aufdecken, Kontrollen verschärfen!
In der ersten Jahreshälfte 2022 wurden insgesamt nur 95 Verstöße gegen das Mindestlohngesetz gemeldet
Die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro ist für viele Menschen überlebenswichtig. Deshalb ist es ein Skandal, dass es in Rheinland-Pfalz kaum wirksame Kontrollen gibt, um Mindestlohnbetrug zu verhindern“, sagte der rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, Alexander Ulrich.
Ulrich weiter: „Die Antwort der Bundesregierung auf meine Kleine Anfrage zum Mindestlohnbetrug in Rheinland-Pfalz zeigt: schon jetzt wird in sämtlichen Branchen zu wenig oder gar nicht kontrolliert. In der ersten Jahreshälfte 2022 wurden insgesamt nur 95 Verstöße gegen das Mindestlohngesetz (MiLoG) gemeldet. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung geht hingegen davon aus, dass deutschlandweit je nach Berechnung 750.000 bis mehr als drei Millionen Arbeitnehmende in unterschiedlichsten Berufen um ihren Mindestlohn geprellt werden. Die riesige Dunkelziffer ist auf unzureichende Kontrollen der zuständigen Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FSK) zurückzuführen, die nicht erst seit der Pandemie chronisch überbelastet und personell schlecht ausgestattet ist.
Da durch die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro eine Zunahme der Betrugsversuche zu erwarten ist, fordert DIE LINKE schärfere Kontroll- und Sanktionsmechanismen. Die Bundesregierung muss sich entschlossen gegen Schlupflöcher bei der Umgehung des gesetzlichen Mindestlohns und für deutlich mehr Personal bei der FSK einsetzen, um zu verhindern, dass Millionen Beschäftigte um ihren Lohn betrogen werden.
In ihrer Antwort erwähnt die Bundesregierung auch die Bedeutung von Hinweisen aus der Bevölkerung. Um die Bekämpfung des Mindestlohnbetrugs zu unterstützen, betreibt MdB Victor Perli seit März 2021 das Meldeportal www.mindestlohnbetrug.de. Betroffene können dort anonym Verdachtsfälle melden.